72nster des Monats Dezember – Anna Bachner
Im Dezember 2021 feiert unsere Fenstergalerie 72nster eine Premiere: Zum ersten Mal haben wir das 72nster ausgeschrieben und an ein Nicht-Mitglied von BIGmedia vergeben. Nachdem wir die Ausschreibung öffentlich gemacht haben und uns Mit Vergnügen München dankenswerter Weise erwähnt hat, erreichten uns weitaus mehr Einsendungen als wir erwartet hatten. Auf einmal hatten wir nun die Qual der Wahl: Mindestens vier BewerberInnen haben uns absolut überzeugt…leider haben wir aber nur ein 72nster. (Nachdem die Aktion so viel Anklang gefunden hat, werden wir unsere Galerie höchstwahrscheinlich kommendes Jahr nochmal ausschreiben).
Eine Entscheidung mussten wir dennoch treffen und unsere Wahl fiel auf Anna Bachner aus München. Die 30-jährige hat Literatur-Kunst-Medien studiert und arbeitet seit 2018 als TV-Redakteurin und Regisseurin bei einer Münchner Produktionsfirma.
Seit ihrer Kindheit kommt Anna durch ihre Mutter mit Kunst in Berührung. Durch unzählige Museumsbesuche entdeckt sie früh ein Bewusstsein für Kunst und ihre Faszination für Künstler wie Pablo Picasso, Otto Dix, Vincent van Gogh oder Alexej von Jawlensky. Ihre eigene künstlerische Initialzündung kam für die Wahl-Münchnerin allerdings erst sehr viel später: Während dem Lockdown Anfang 2021 fängt sie an, ihre abstrakte Kunst auf Leinwand zu bringen. Im November 2021 bewirbt sie sich bei BIGmedia für eine Ausstellungs-Verlosung im 72nster und gewinnt. Wir haben somit die Ehre, die Galeristen von Anna Bachners erster Vernissage sein zu dürfen.
Name: Anna Bachner
Künstlername: Anna Bufalina
Wohnort: München
Ausbildung: Literatur-Kunst-Medien (B.A.), Universität Konstanz
Dein Lieblingswerk: Bilder gibt es viele. Falls das auch gilt: Alle autobiographischen Bücher des norwegischen Autors Karl Ove Knausgard
Dein(e) Vorbild(er): Edvard Munch, Gerhard Richter, Dan Flavin
Social Media: Instagram: anna_bufalina_art
Hallo Anna, bitte stelle dich doch in ein paar Sätzen/Wörtern selbst vor
Anna, 30, hi! Ich mag Kunst und Kultur. Tagsüber arbeite ich als TV-Journalistin, während ich abends oder am Wochenende oftmals male. Falls ich mal keine Lust habe, danach stundenlang die vertrocknete Farbe von meinen Händen zu kratzen, geht aber auch Wandern oder Bouldern.
Arbeitest Du mit bestimmten Techniken?
Ich arbeite am liebsten mit der s.g. Rakeltechnik. Mit Hilfe Spachtels o.ä. verteile ich mit schnellen Bewegungen Acrylfarben über das Bild. Da diese nach kurzer Zeit trocknen, muss ich mich ziemlich beeilen – das macht für mich aber gerade den Reiz aus. Ich konzentriere mich dadurch voll und ganz auf den Prozess.
Weiß der Künstler in dir eigentlich selbst genau, was er tut?
Meine Bilder sind reiner Zufall, nichts ist geplant. Ich male intuitiv, greife nach Farben, die sich in dem Moment richtig anfühlen, ohne groß dabei nachzudenken – alles geschieht im Moment des Entstehens. Sobald ich anfangen würde, über die Bilder nachzudenken, stehe ich mir selbst im Weg.
Wolltest du schon immer Künstler werden?
Kunst hat mich von klein auf schon immer fasziniert, allerdings hatte ich nie den Gedanken oder Wunsch, selbst einmal Künstlerin zu werden. Mich selbst nun als Künstlerin zu sehen, fällt mir noch immer nicht ganz leicht.
Was genau stellst du diesen Monat im 72nster aus?
Dank Big Media habe ich diesen Monat die einzigartige Möglichkeit, vier meiner Werke auszustellen, die in der Farbgebung relativ ähnlich gehalten, aber doch ganz verschieden sind. Sie sind auf dem kleinsten Bildformat gemalt, das ich bemale. Vielleicht mag ich sie deshalb besonders gerne. Manchmal habe ich das Gefühl, dass in der Kunstwelt gerade die besonders großen Werke alle Aufmerksamkeit bekommen.
Willst Du darüber reden, wieviel Zeit und Geld Du in die Erstellung investiert hast?
Seit Januar 2021 stecke ich viel Zeit und Energie ins Malen. An manchen Abenden male ich bis zu 10 Bilder – das hat schon fast etwas Rauschhaftes. Für mich bedeutet das aber Entspannung pur.
Wo kann man deine Kunst sonst bewundern?
Auf meinem Instagram-Kanal.
Was macht Kunst aus für dich? / Wie definierst du Kunst?
Alles kann Kunst sein, das ist ja gerade das Schöne. Es gibt keinerlei Grenzen.
Für mich ist Kunst immer dann ganz besonders, wenn sie mich bewegt und Gefühle in mir hervorruft, egal welcher Art.
Wo arbeitest Du am liebsten?
Meine Bilder entstehen an meinem Küchentisch, am liebsten höre ich dazu meine Lieblingsband Future Islands. Da viel Farbe im Einsatz ist, findet sich inzwischen auch immer mehr Farbe unter dem Tisch…
Was fällt dir als erstes ein, wenn du an Kunst denkst?
Da fällt mir eine Ausstellung in der Pinakothek ein, die mich zuletzt sehr beeindruckt hat. Im Speziellen das „Couple“ von Louise Bourgeois: Zwei Figuren – eine in blau, eine in pink, die sich innig umarmen. Die pinke Figur steht mit den Fußsitzen auf den Füßen der anderen Figur. Und obwohl die Beiden „nur“ aus Stoff sind, kann ich ihre Verbundenheit richtig spüren.
Beende den Satz: Corona war für mich als Künstler…
Der Moment, in dem ich am Abend statt anderen Hobbys oder Verabredungen endlich Zeit zu malen hatte.
Wenn du dich entscheiden müsstest zwischen Kunst und Liebe…
Kunst ist Liebe, Liebe ist Kunst… Nein, aber mal ehrlich, fehlt entweder die Kunst oder die Liebe, wäre die Welt eine dunklere.
Was willst du unbedingt noch tun bevor du den nächsten „Runden“ feierst?
Vielleicht irgendwann ein eigenes kleines Atelier besitzen, das wäre schön.
Vielen Dank für deine Antworten, liebe Anna!