72nster April – Ana’s Way: Bergsportlerin, Outdoor-Enthusiastin und Autorin
(c) Christian Bock
Ana mag Abenteuer und ist gerne draußen.
Auch mal für sich alleine. 2017 durchquerte die Bergsportlerin völlig auf sich gestellt die Alpen zu Fuß von Ost nach West. Auch die Pyrenäen bezwang sie westwärts, ein Jahr später. 2019 reiste sie den Colorado River entlang, von seiner Quelle in den Rocky Mountains aus bis zum Golf von Kalifornien in Mexiko, insgesamt über 2300 Kilometer. Als Fortbewegungsmittel diente ihr dabei ein Packraft und an den nicht schiffbaren Stellen des Flusses ging es auf Schusters Rappen weiter.
(c) AnasWays
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(c) Merlin Essl
Ana schreibt gerne darüber
Die gelernte Regisseurin und Kulturmanagerin hat ihre Alpenüberquerung und die Colorado-Reise in schriftlicher Form für sich aufgearbeitet und jeweils ein Buch darüber beim Piper Verlag veröffentlicht: Alpensolo und Rivertime. Darin erzählt sie, wie es sich anfühlt, unter freiem Himmel zu biwakieren, sein Bewusstsein in der Natur zu schärfen oder zu erleben, wie eine 1400 Meilen lange Reise auf einmal sein Ende im Meer nimmt. Beide Bücher sind inspirierende und bewundernswerte Ansätze für nachhaltiges Soloreisen und absolut empfehlenswert!
Ana führt gern andere
Wenn Ana nicht gerade alleine unterwegs ist, bringt sie gerne andere Menschen sicher durch die Berge. Geboren und aufgewachsen im bayerischen Alpenvorland ist sie von Kindesbeinen an vertraut mit alpinem Gelände. Seit kurzem ist sie vom VDBS (Verband Deutscher Berg- und Skiführer) zur Bergwanderführerin (UIMLA) ausgebildet worden. Auf ihrer Website bietet Ana geführte Touren, Outdoor-Workshops und Yoga-Retreats an, immer getrieben von der eigenen Leidenschaft für die Bergwelt und dem Wunsch, auch anderen Menschen diese Art von innerer Erdung zu ermöglichen.
Ana wird wieder draußen sein, alleine
Corona-bedingt war das letzte Jahr auch bei Ana etwas limitiert, Zeit genug zum Pläne schmieden hatte sie allerdings: Ihr nächstes Projekt wird sie über tausende Kilometer durch den Kaukasus führen. Wir drücken ihr die Daumen und sind schon gespannt auf ihren Reisebericht!
(C) AnasWays
Name: | Ana Zirner |
Berufung: | Berge |
Wohnort: | Oberaudorf |
Geburtsort: | Starnberg |
Ausbildung: | Bergwanderführerin (UIMLA), Regisseurin, Kulturmanagerin |
Webseite: | anasways.com |
Social Media: | Instagram: anas_ways , Facebook: Ana’s Ways |
(C) Anne Kaiser
Das sagt Ana über sich selbst
Bitte stelle dich in ein paar Sätzen/Wörtern selbst vor
Ich bin Bergmensch und Autorin, und als Bergsportlerin und Bergwanderführerin beruflich ziemlich viel draußen. Ich bin dabei, sowie auch in meinem Schreiben, geprägt von meiner langjährigen kulturellen Tätigkeit als Film- und Theaterregisseurin.
Was machst du sonst so, wenn du gerade nicht schreibst?
Draußen in den Bergen rumlaufen und rumkraxeln.
(C) Christian Bock
Was würdest du als deinen außergewöhnlichsten Schaffensprozess bezeichnen?
Ich würde sagen, das war ein Iglu.
Weiß die Schriftstellerin in dir eigentlich selbst genau, was sie da schreibt?
Das hoffe ich doch…
Wolltest du schon immer Schriftstellerin werden?
Nein, auf keinen Fall. Das ist mir eher passiert. Zum Glück.
Was genau stellst du diesen Monat im 72nster aus?
Mein Buch „RIVERTIME“ in dem ich über meine Solo-Expedition mit dem Colorado River erzähle. 2019 habe ich diesen großen Fluss entlang seiner flüssigen Lebenslinie von der Geburt in den Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado bis zu seinem Tod vor dem Delta im Golf von Kalifornien in Mexiko begleitet.
(C) AnasWay
Willst Du darüber reden, wieviel Zeit und Geld Du in die Erstellung investiert hast?
Ich war 90 Tage vor Ort unterwegs, habe mich davor etwa 6 Monate lang vorbereitet und danach über ein Jahr am Buch gearbeitet.
Die Reise konnte ich dank toller Partner und Sponsoren ohne Eigenmittel finanzieren. Und mit dem Buch verdiene ich ja Geld. In Summe kann ich vom Schreiben, Vorträge halten und Bergführen glücklicherweise ein gutes Leben führen. Ich bin nicht finanziell reich, aber das will ich auch gar nicht sein.
Was macht Kunst aus für dich?
Kunst braucht den Mut, um die Ecke zu denken und unkonventionelle Räume zu (er)öffnen. Dazu gehört auch, dass man für das, was man findet, eine Form findet, die man öffentlich kommunizieren kann.
Wo arbeitest Du am Liebsten?
Unterwegs am Berg abends im Biwak.
(C) Anne Kaiser
Was fällt dir als erstes ein, wenn du an Kunst denkst?
Picasso
Beende den Satz: Nach Corona werde ich…
… ganz viele Leute umarmen, richtig wild und lang tanzen gehen und endlich wieder Vorträge halten. Am besten alles am selben Abend.
Vor was hast Du Angst?
Davor, ein Kind zu überfahren. Und davor das Leute schlecht über mich denken und reden.
Was willst du unbedingt noch tun, bevor du den nächsten „Runden“ feierst?
Mutter werden
Vielen Dank fürs Ausstellen in unserem 72nster und für deine Antworten, liebe Ana!
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