72nster Mai: David Dott – Der dritte und vierte Blick

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

David Dott, 39 Jahre alt, autodidaktischer Zeichner und Grafiker aus München schmückt im Mai mit einer Portrait-Serie die Minigalerie 72nster in der Baaderstraße. Wir kennen David schon sehr lange, haben mit ihm in Grafing bei München sogar dieselbe Schule besucht und seinen Werdegang mitverfolgt. Klar, dass wir ihn und seine Kunst unbedingt für unser 72nster wollten. Seine Ausstellungsreihe „La Tercera Y Cuarta Mirada“  (dt. = der dritte und vierte Blick) könnt ihr derzeit in der Baaderstraße 72 bewundern und wie immer auf unserem Instagram-Kanal @72nster mitverfolgen und nach Herzenslust liken und teilen.

 

Name: David Dott

Künstlername: David Dott

Künstlerkollektiv:  

Berufung:

Wohnort: München

Geburtsort: Starnberg

Ausbildung: Umwelttechnischer Assistent, Philosophiestudium, künstlerisch Autodidakt

Dein Lieblingswerk:

Dein(e) Vorbild(er): Schwer zu sagen, alle und niemand. Meine stärksten Einflüsse kommen aus Graffiti und Surrealismus.  Der mittlerweile weltweit aktive Graffitikünstler SAT ONE, der aus dem gleichen Landkreis wie ich kommt,  hat mich mit seinen Kombinationen von Realismus und Abstraktion stark geprägt. Und mein Jugendfreund Lutz Hanitzsch mit seinen verspielten, expressiven Linien.  Was die klassische Kunst angeht: Früher hat mich Dali fasziniert, heute eher Picasso und Francis Bacon. Immer wieder sehen Leute in meinen Bildern so unterschiedliche Anklänge wie z.B. von Bauhaus und Egon Schiele.

Webseite: www.david-dott.com 

Social Media: FB: https://www.facebook.com/DavidDott555

Instagram: @daviddott

Presserezension: https://www.boredpanda.com/memory-traces-as-form-line-and-stroke-david-dott-tenneburg/?utm_source=google&utm_medium=organic&utm_campaign=organic 

 

 

Bitte stelle dich in ein paar Sätzen/Wörtern selbst vor

Ich bin David aus München, bin 39 Jahre alt und Künstler. Außerdem bin ich Vater eines 15-jährigen Sohnes und arbeite nebenher im weitesten Sinne als Sozialarbeiter.

 

Was machst du sonst so als Künstler?

Momentan versuche ich, einen Satz Schachfiguren-Piktogramme zu entwerfen. Immer wieder mal schreibe ich Gedichte, und ich über mich seit zwei Jahren am Klavier.

 

 

v.l.n.r: Lovers 1,4; Du 1.5; Galatea 1.1                 

 

Arbeitest Du mit bestimmten Techniken?

Meine Bilder entstehen hauptsächlich mit verschiedenen Stiften, oft in Mischtechnik. Erst mache ich eine Bleistiftskizze, dann male ich sie aus oder nehme sie am Lichttisch ab und mache verschiedene Versionen davon. Sehr ungewöhnlich ist, was ich mit Lackstiften mache. Viele unterschiedlich glänzende Schichten mit dem Lackstift, was den Bildern eine geisterhaft schwebende Dimension verleiht, die so gut wie unmöglich zu fotografieren ist. Das macht sonst niemand. Gerne mache ich auch weiße Bilder auf weißem Papier und schwarze auf schwarzem. Ein Spiel mit der (Un-)Sichtbarkeit, auf das man sich einlassen muss. Neuerdings arbeite ich auch mit Collagen bzw. Papierschnitt-Elementen. Alles, was Linien, Formen und Ebenen erzeugt. Sehr grafisch und flächig, aber gerne gemischt mit realistischen Elementen.

 

Was würdest du als deinen außergewöhnlichsten Schaffensprozess bezeichnen?

Ich mache von vielen meiner Bilder verschiedene Versionen. Von einem aber habe ich im Lauf von mehreren Jahren 11 verschiendene Versionen gemacht.

 

Weiß der Künstler in dir eigentlich selbst genau, was er tut?

Ich mache mir viele Gedanken darüber, was ich warum und wie mache. Meine theoretischen Ideen beeinflussen stark, was ich tue. Oft haben viele Aspekte meiner Bilder recht klare und absichtliche Bedeutungen. Ich versuche zum Beispiel oft, gedankliche Bewegungen durch verschiedene Wahrnehmungsebenen durch verschiedene Grade von Realismus und Abstraktion anzudeuten. Und meine Linien sind oft eine Mischung aus rein konstruktiven Elementen und charakteristischen Akzentuierungen. Insofern weiß ich genau, was ich tue. Aber dieses Wissen ist abstrakt. Die Grundidee für Motive, die genaue Linienführung und die Ausgestaltung im Detail entstehen intuitiv, aus Launen und spontanen Eindrücken heraus. Meine Bilder sind oft sehr technisch, haben aber eine subtile Expressivität, deren Bedeutung mir selbst oft erst mit der Zeit bewusst wird. Hin und wieder versuche ich aber auch ganz was anderes, und zum Beispiel möglichst ganz frei zu kritzeln… 

 

schwarze Gedankensprünge 1;   weiße Gedankensprünge 1                

 

Wolltest du schon immer Künstler werden?

Eigentlich nicht. Aber alles andere wollte ich noch weniger werden. Ich hänge gerne meinen eigenen Ideen und Gedanke nach, da bietet sich die Kunst an.

 

Was genau stellst du diesen Monat im 72nster aus?

Ein abstraktes Porträt, das aus dem Gedächtnis gezeichnet ist und in vier verschiedenen Versionen existiert.

 

Willst Du darüber reden, wieviel Zeit und Geld Du in die Erstellung investiert hast?

Das investierte Geld hält sich in Grenzen, unter 100 Euro. Im aufwändigen Hauptteil der Porträtserie stecken ungefähr 60-70 Stunden Arbeit.

 

Bleibt das Fenster den Monat über so, oder gibt es noch ein Make-over?

Es bietet sich an, die verschiedenen Versionen des gleichen Motivs abzuwechseln…

 

Wo kann man deine Kunst sonst bewundern?

Auf der Münchner Kunstmesse ART MUC zum Beispiel. Und wenn die Situation es sinnvoll erscheinen lässt, dann im Juni in der Galerie Grabsdorf im Gärtnerplatzviertel.

 

               

 Die fabelhafte Gräfin von klein – ni la estrella, 2020

 

Was macht Kunst aus für dich? 

Kunst hat für mich immer etwas mit Wahrheit zu tun. Sie muss von Wahrheit sprechen, dann ist es Kunst. Die Kraft der Wahrheit ausdrücken, sei es im Geheimnisvollen. Persönlich mag ich gerne Kunst, die von Können kommt 😉 Und lieber was Existenzielles, was Ernstes, was trotzdem schön anzuschauen ist.

 

Wo arbeitest Du am Liebsten?

Daheim am Schreibtisch.

 

Was fällt dir als erstes ein, wenn du an Kunst denkst?

Hab grad zu lange nachgedacht.  Jetzt sage ich: Kraft.

 

Alice zwischen den Spiegeln

 

Beende den Satz: Kunst wird nach Corona…

… mit Langzeitfolgen zu kämpfen haben.

 

Beende den Satz: Corona war für mich als Künstler…

… erst ein ganz interessanter Schub, aber irgendwann nur noch erdrückend

 

Wenn du dich entscheiden müsstest zwischen Kunst und Liebe…

…ich kann mich nie entscheiden 😀

 

Was willst du unbedingt noch tun bevor du den nächsten „Runden“ feierst?

Das wird knapp…

 

Vor was hast Du Angst?

Das Falsche zu tun.

 

Alice, der goldene Käfig und die große, weite Welt

 

Vielen Dank für deine Antworten, lieber David!

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