Vaporwave-Kunst von L0fhigh

 

Im September wurde bei uns das allererste 72nster mit Augmented Reality Elementen eingerichtet. Julia Krotzek und Stefan Kratzer vom Münchner/Leipziger Kunstkollektiv l0fhigh gaben sich die Ehre bei uns in der Baaderstraße 72 auszustellen. Wer diesen Monat an unserem Fenster vorbeigekommen ist, konnte ihr Artwork „Florida makes me sad“ bewundern. Ein schönes Bild auf den ersten Blick. Wer es aber wirklich ganz erfassen will, der sollte die App „Artvive“ auf seinem Handy haben. Ein Blick durchs Handy und das Artwork wird lebendig. Das sollte man am Besten selbst erlebt haben. Was die Beiden über ihre Kunst zu sagen haben, lest ihr hier…

 

 

 

 

Name:                          Julia Krotzek, Stefan Kratzer 

Künstlername:             L0fhigh

Künstlerkollektiv:         L0fhigh

Berufung:                    Julia: Freelance Art Director, Stefan: Werbetexter

Wohnort:                     München / Leipzig  

Webseite:                   www.l0fhigh.com

Social Media:              @l0fhigh

 

 

Bitte stellt euch in ein paar Sätzen/Wörtern selbst vor. Was macht ihr so als Künstler?

L0fhigh ist ein Kunst-Kollektiv, das sich mit der fortschreitenden Digitalisierung auseinandersetzt. Unser Stil bezieht sich in großen Teilen auf das Vaporwave-Genre, einer Musik- und Kunstbewegung, die in den frühen 2010er-Jahren im Internet entstanden ist. Der Name L0fhigh ist inspiriert von dem Wort Lo-Fi (Low Fidelity). L0-Fi bezeichnet Musik, die mit simplem technischem Equipment aufgenommen wurde oder so klingt.

 

Druck auf Acryl: This is not a dream

 

Arbeitet ihr mit bestimmten Techniken?

Wir verwenden neben den gängigen Grafikprogrammen zum Teil einfache Mittel wie Bildbearbeitungstools auf dem Smartphone. Es werden von uns aber auch aufwendige 3-D Renderings erstellt. Außerdem arbeiten wir bewusst mit Störquellen und fehlerhaften Bildelementen. Eine der spannendsten Techniken ist für uns die Augmented Reality. Mit Hilfe von AR können wir visualisieren, was in Wirklichkeit gar nicht da ist und auch den luftleeren Raum für uns nutzen.

 

Was würdet ihr als euren außergewöhnlichsten Schaffensprozess bezeichnen?

Für ein Projekt am neuen Münchner Kulturstandort „Sugar Mountain“ in Obersendling haben wir eine Crew aus unterschiedlichen Bereichen zusammengestellt, um etwas Großes und Neues zu schaffen. In Kollaboration mit Graphism, einer Crew, die sich auf moderne Wandgestaltung spezialisiert hat, hatten wir die Möglichkeit, ein AR-Mural an der Fassade des ehemaligen Katzenberger Betonwerks zu realisieren. Es entstand das erste L0fhigh Bild in Übergröße. Das Urban-Artwork lässt sich mit der kostenlosen Artivive-App zum Leben erwecken und Objekte werden in Motion im Raum dargestellt – Dabei hört man von uns produzierte Soundeffekte. Das Mural kann man als Besucher:in von Sugar Mountain, aber auch als Anwohner:in oder Spaziergänger:in erleben und es gibt der Umgebung eine ganz eigene Identität.

Mural SugarMountain, München, Obersendling: Datadreamer

 

Weiß der Künstler in euch eigentlich selbst genau, was er tut?

Wir versuchen immer sehr konzeptionell an unsere Projekte heranzugehen. Unsere Arbeiten wirken oft zufällig und willkürlich – aber die Themen und Bildinhalte sind bewusst gewählt.

 

Was genau stellt ihr diesen Monat im 72nster aus?

Die Fläche war perfekt für uns, um ein einzelnes Artwork auszustellen, das unseren Stil beschreibt. Darum haben wir uns für „Florida makes me sad“ entschieden. Das digital erzeugte Artwork ist auf Stoff gedruckt und in einen Leuchtkasten gespannt. Dadurch erleuchtet es die Baaderstraße auch nachts. Fußgänger:innen , die vor dem 72nster stehen bleiben, haben die Chance, Augmented Reality einmal selbst zu erleben.

 

Wo kann man eure Kunst sonst bewundern?

Als Nächstes könnt ihr uns vom 07. bis zum 10.10. auf der Stroke in München besuchen. Kommt vorbei!

 

Wie definiert ihr Kunst?

Da wir als Kollektiv arbeiten, hat jeder/jede eine eigene Vorstellung davon, was Kunst für ihn/sie ausmacht.

 

Siebdruck mit AR-Feature: Delete

 

Wo arbeitet ihr am liebsten?

Ob am Rechner oder im Studio oder an der Werkbank – jeder/jede im Kollektiv hat seinen/ihren eigenen Lieblingsarbeitsplatz.

 

Wenn ihr euch entscheiden müsstest zwischen Kunst und Liebe…

Kunst ist Liebe!

 

Was wollt ihr unbedingt noch tun bevor ihr den nächsten „Runden“ feiert?

Wir feiern nur noch Schnapszahlen. Prost!

 

Vor was habt ihr Angst?

Den Social Media Algorithmen.

Liebe Julia, lieber Stefan, vielen Dank für das erste AR-Fenster in der Baaderstraße 72! Wir wünschen euch alles Gute!

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